Donnerstag, 19. April 2007

Einkaufen

Gibt es irgendetwas im Leben, außer dem Phänomen des Einkaufens, dass Frauen und Männer mehr unterscheidet? (Achtung, das ist eine rhetorische Frage!) Natürlich gibt es immer Ausnahmen, aber generell sind es doch die Frauen, die am liebsten jeden Tag einkaufen gehen würden. Mit “einkaufen” meine ich nicht Lebensmittel im Supermarkt. Nein! Es geht um neue Klamotten, Haushaltszubehör, Möbel, Geschirr, Schmuck und was weiß ich. Was kann man heutzutage schon nicht mehr kaufen? Und was “braucht” man in dieser Welt schon nicht. Ein Edelstahl-Toilettenpapier-Nachfüllbehälter muss natürlich zu der neuen Edelstahl-Steckdosenklappe passen, die man anbringen musste, da sonst der Fön farblich ins Badezimmer passen würde. Da soll mir jetzt noch jemand erzählen, wir Menschen würden nicht irgendwann in dem ganzen unnötigen Krimskrams ersticken.

Aber nicht nur die Waren werden immer seltsamer, auch die Verkaufstrategien werden immer raffenierter. Der alte Trick mit den ungraden Geldbeträgen zieht noch immer, so sind noch immer viele Käufer der Meinung bei 1,99 € würden sie nur etwas über 1 € und nicht 2 € zahlen. Dann kommen noch immer die ganzen Prozente auf die Produkte. Tagtäglich werden überall Waren reduziert. Ich frag mich manchmal: War dieser Gegenstand jemals teurer? Oder auch die Läden die jährlich mindestens einmal wegen bankrott schließen müssen. Dort bekommt man dann “einmalig” jedesmal alle Waren für die Hälfte. Irgendwie haben diese Ladenbesitzer nichts besseres zu tun, als ihr Geschäft immer neu zu eröffnen. Eine weitere Möglichkeit, die mir aufgefallen ist, besteht darin die Mathematikkenntnisse der Mitmenschen zu prüfen. So bekommt man auf alle Waren 20% + 8% Rabatt. Und liebe Leser, jetzt versucht mir nicht zu erklären, dass das das Selbe wie 28% ist!

Wer den ganzen Prozenten widersteht, kann sich noch nicht aus der Einkaufhölle gerettet wissen, an jeder Ecke in einem Einkaufzentrum stehen die liebeswerten Verkäufer, die einen erst weitergehen lassen, wenn man die komplette Lebensgeschichte von dem Korbsessel in dunkel-blau durch die Ohren ins Hirn gepresst bekommen hat. Nach so einer meist traurigen Geschichte, muss man fast mit dem Sessel mitfühlen und wer lässt einen ohnehin schon depressiven Sessel im Einkaufzentrumstehen?

Am schlimmsten sind jedoch die Personen dran, die ernsthaft einen bestimmten Gegenstand im riesen Einkaufs-Chaoz suchen. Egal was man gerade braucht, es steht immer ganz hinten links in der Ecke (wenn man annimmt, dass der Eingang vorne rechts ist). Somit muss man erstmal an ALLEN Produkten vorbei, bevor man zum erwünschten Objekt kommt. Plötzlich fühlt man sich gezwungen zu dem fehlenden Grill doch noch eine neue Spülmaschine zu kaufen, um die fettigen Teller auch wirklich wieder zum glänzen zu bringen.

Nach soviel Aufregung und Stress ist man dann am Ende von einem Einkauf total kaputt und erst beim Zähne putzen merkt man, dass man die Zahnpasta, weswegen man in die Stadt gefahren ist, veressen hat zu kaufen.

Schönen Tag noch!

Und genießt auch den morgigen stressfreien Tag, denn Sonntags haben die Geschäfte zu.

Mit freundlichen Grüßen

Tim

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